Windkraftanlagen (WEA) gelten als wichtiger Bestandteil der Energiewende, doch einige Umweltaspekte werden bisher kaum beachtet. Besonders der Abrieb der Rotorblätter und die damit verbundenen Emissionen von Mikroplastik und PFAS sind noch wenig erforscht. Diese Stoffe können sich in der Umwelt verbreiten, in Böden gelangen und, unter anderem, das Trinkwasser belasten.
Da im Haistergau Windräder in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen und einem Wasserschutzgebiet geplant sind, ist es wichtig, diese Aspekte genauer zu betrachten.
Die folgenden Punkte sollen keine Angriffsfläche gegen Windräder bieten, sondern sachlich informieren und aufklären.
Rotorblätter drehen sich an den Spitzen mit 300 bis 350 km/h. Regen, Staub und Schmutz wirken wie Schleifpapier und tragen schrittweise Material ab. Besonders betroffen ist die Vorderkante der Rotorblätter.
Die Angaben schwanken stark: Während einige Studien wenige Kilogramm pro Jahr nennen, gehen andere von bis zu 150 kg pro Anlage pro Jahr aus. Es gibt jedoch keine einheitlichen, verlässlichen Zahlen.
Abgetragene Partikel verteilen sich über mehrere Kilometer, können in Böden einsickern und über den Regen in Gewässer gelangen.
PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind extrem langlebige Chemikalien, die u. a. in Industrie, Kosmetik und Kunststoffen verwendet werden.
In Windkraftanlagen kommen PFAS insbesondere in Beschichtungen der Rotorblätter vor. Diese Beschichtungen sollen die Blätter widerstandsfähiger gegen Abrieb und Witterungseinflüsse machen
- Wasserlöslich: PFAS kann ins Trinkwasser gelangen.
- Nicht biologisch abbaubar: Diese Chemikalien bleiben über Jahrzehnte in der Umwelt.
- Gesundheitsgefahren: Studien deuten auf krebserregende und hormonverändernde Wirkungen hin.
Bestimmte Rotorblattbeschichtungen enthalten PFAS, um die Blätter wetterbeständig zu machen. Durch den Abrieb könnten diese Substanzen ungewollt freigesetzt werden.
Was ist es?
Kunststoffpartikel (<5 mm)
Beständigkeit?
Baut sich extrem langsam ab
Gesundheitsrisiko?
Noch nicht abschließend erforscht
Verbreitung?
Kann über Nahrung aufgenommen werden
Was ist es?
Chemische Verbindung
Beständigkeit?
„Ewigkeitschemikalie“, kaum abbaubar
Gesundheitsrisiko?
Nachweislich gesundheitsschädlich
Verbreitung?
Wasserlöslich, gelangt ins Trinkwasser
PFAS ist langfristig problematischer als Mikroplastik, da es sich schneller verbreitet und nicht abgebaut wird
Rotorblätter bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), der schwer recycelbar ist.
Die meisten Blätter werden vergraben oder verbrannt, da es bislang keine großflächigen Recyclinglösungen gibt
In Deutschland fallen jährlich bis zu 20.000 Tonnen Rotorblattabfälle an – Tendenz steigend.
Bis 2030 könnten es 50.000 Tonnen pro Jahr sein.
Im Jahr 2024 brach an einem Windrad bei Merklingen an der A8 ein 40 Meter langes Rotorblatt ab. Hier finde Sie den Bericht der Schwäbischen Zeitung.
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